Best of... Dezember 2003
Der November verwöhnte den Wrestlingfan durch die Survivor Series. Dass der Dezember diesen Status nicht unbedingt halten könnte, hatte ich schon geahnt. WWE hat mich erfolgreich in meiner Ahnung bestätigt und uns einen eher mauen Wrestlingmonat serviert, der gegen Ende hin jedoch wieder etwas an Form gewann. Wie ich zu diesem Schluss kam, und wer das „E“ in WWE in diesem Monat in meinen Augen am besten und am schlechtesten verkörpert hat, lest ihr in meinem persönlichen Blick auf den Dezember 2003:
Beste Storylines und Fehden
1. WWE Championship
2. Evolution
3. Paul Heyman und die großen Jungs
Die Fehden um den WWE Championship bei Smackdown waren in der Vergangeneit nicht immer die einfallsreichsten. Es gab da einen Big Show, einen Kurt Angle und einen Brock Lesnar. Ab und zu kamen noch ein Undertaker oder ein Chris Benoit, was aber auch eher selten war. Es war immer dasselbe Schema, eben nur ein wenig auf die Kontrahenten zugeschnitten. Es freute mich daher sehr, dass man an einem Punkt angelangt ist, wo man den Mut aufbrachte, von diesem Schema abzuweichen. Angefangen hat dieser Wandel mit dem Aufbau für das Smackdown- Elimination Match bei den Survivor Series. Dieses Match spaltete Smackdown ganz klar in zwei Seiten. Außerdem dazu beigetragen hat der Mut, von den Standardherausforderern abzuweichen (nicht zuletzt auch wegen Angle’s Verletzung). Auf einmal sehen wir neue Namen auf der Herausforderliste, wie z.B. Chris Benoit, John Cena oder Rey Mysterio. Eine Battle Royal, ein No.1-Contender Match, eine Titelvertreidigung gegen einen Rookie, eine Verteidigung gegen einen Local Hero, wir hatten im Dezember so gut wie alles dabei und das ist genau der Punkt, der diese Storys so herausragend macht. Man weicht bei Smackdown endlich davon ab eine 1-gegen-1 Fehde nach der anderen durchzuziehen. Der WWE-Title steht wieder da, wo er immer hätte stehen sollen: Im Mittelpunkt der Show.
Triple H hat schon wieder den Gürtel. Das Ego hat gesiegt. Randy Orton ist unverdienter Weise Intercontinental Champion, von den Tag Titles mal gar nicht gesprochen. Dennoch finde ich diese Konstellation gut. Natürlich einzig und allein aus der Entertainment-Sicht betrachtet. Man hat hier ein sehr gut zusammengesetztes Stable entwickelt. Es besteht aus einer Legende, einem etablierten glaubwürden Superstar des Wrestling und zwei vom Stil sehr unterschiedlichen Rookies. Durch Triple H’ s Abwesenheit und den relativ langen Verletzungspausen von Orton und Batista kommt der Run der Evolution nun sehr spät, aber er ist logische Konsequenz dieser Story, denn nur so wird eine Heel-Front aufgebaut, wie sie beim Grundgedanken des Evolution-Konzepts vorgesehen war. Was ich bei Smackdown lobe, ist das klare Ziehen einer Linie zwischen den Top-Heels und den Top-Faces, die miteinander eine mehr oder weniger intakte Einheit darstellen. Bei RAW hat man nun dieses Monster-Stable auf der einen Seite, die vier werden gehasst, aus den verschiedensten Gründen. Mit Michaels, RVD, Goldberg, vielleicht Booker T und in naher Zukunft dann sogar Chris Jericho verhilft man so gleich einer großen Spanne Superstars zu einem großen Push. Verdient hätten andere Leute die Titel mit Sicherheit wesentlich mehr, für die Storylines der Zukunft war dieses aber die absolut richtige Entscheidung der Booker.
Smackdown hat keine Evolution, aber Smackdown hat etwas sehr Ähnliches. Die Gruppe der großen Jungs um Paul Heyman herum spielen bei Smackdown eine Rolle, die dem Evolution-Konzept sehr nahe kommt. Auch Matt Morgan oder A-Train platzen nicht unbedingt vor Talent, aber ich sehe z.B. das wandelnde Wollkneul A-Train zum ersten Mal in einer halbwegs ansprechenden Storyline. Fast schon Mafia-änhliche Zustände herrschen in dieser Gruppe, wenn A-Train gegen Benoit setzt, Morgans Geld verliert und beim „Paten“ Paul Heyman eine zweite Chance einfordert. Die Heels wirken riesig und unbezwingbar, Ihnen stellt man jedoch die heroischen unerschrockenen Faces gegenüber, die körperlich unterlegen wirken, aber deren Herz stärker ist der Face-Status von Benoit, Cena, Mysterio und co scheint stetig zu wachsen. Auch hier gelingt es den Bookern gleich eine Menge von Superstars zu pushen und ihr langfristige Glaubwürdigkeit zu sichern. Dadurch, dass es hier in den einzelnen Lagern auch noch kleinere Streitigkeiten gibt, wird die ganze Sache noch interessanter. Wir werden mit Morgan, Train und Big Show nie die umwerfensten Matches erwarten können, aber unterhalten tun sie mich zurzeit sehr.
Schlechteste Storylines und Fehden
1. Mark Henry / Booker T.
2. RAW Tag Team Title
3. Damen Titel
Bis jetzt klang meine Kolumne je recht euphorisch und würde die kritische Einleitung nicht rechtfertigen, allerdings wurde uns neben guten Ansätzen in der Uppercard auch ganz schöner Müll in Midcard und Undercard serviert. Allen voran in meinen Augen die spektakulärste Fehde des Monats Mark Henry gegen Booker T. Womit hat Booker T bitteschön so etwas verdient? Mir kommt es fast so vor, als wolle man mit Mark Henry ein Gegenstück zum Smackdown-A-Train aufbauen. Zu einem Heel, der absolut unfähig ist, ein vernünftiges Match zu bestreiten, Moves zu verkaufen oder irgendwelche Publikumsreaktionen zu erzielen der nur dazu da ist, talentierte Faces zu ärgern, indem man sie in Storylines mit ihnen steckt. Ich gehöre nun nicht zu den größtes Booker T-Fans, als er jedoch nach einem simplen Bodyslam bei den Survivor Series von Henry eliminiert wurde, standen selbst bei mir Gaumen und Galle auf gleicher Höhe. Ich ahnte, was sich daraus ergeben würde, und ich behielt Recht. Eine absolut grottige Storyline zwischen einem Klotz mit Kopf und einem talentierten Face. Das abschließende Match dieser Fehde dann noch zum Opener des PPVs zu ernennen, drückte Armaggeddon gleich zu Beginn das Siegel auf, welches es im weiteren Verlauf der Show nur noch weiter bestätigte.
Ein Match bei einem PPV mit Matches wie „Lance Storm und Val Venis gegen Mark Jindrak und Garrison Cade“ vorzubereiten... So ein Vorgehen gehört in meinen Augen auf die schwarze Liste des Wrestling-Booking. Die Dudleys sind halt die Dudleys, sie sind ihr Gimmick. Venis und Storm haben kein richtiges Gimmick, die einzigen Reaktionen die sie vom Publikum erhalten sind bei Storm die „Boring“-Rufe und bei Venis das Gekreische der Mädels. La Resistance verkörpern weiterhin ihr Froschfurz-Gimmick, welches aber auch nur mit einem amerikanisch-patriotischen Herzen zu ertragen ist. Cade und Jindrak stellen absolut gar nichts dar, Hurricane und Rosey hat man viel zu früh fallen gelassen, als dass sie glaubhaft wirken könnten und Test und Steiner sind zwei untalentierte Haufen Muskelmasse, die wenigstens im Ansatz noch bedrohlich wirken. Talentierte Männer sind aber durchaus unter ihnen, das will ich nicht abstreiten, aber gerade deshalb verstehe ich nicht, dass man eben nicht diese Männer in vernünftige Storys packt und daraus ein PPV-Match schneidert. Nein, man würfelt alle Teams in einem Turmoil zusammen, lässt sie zur Vorbereitung ein paar Mal vorher gegeneinander antreten und das soll dann eine würdige, PPV-fähige Behandlung des World Tag Team Titles ergeben? Beim besten Willen nicht. Ich mag Tag Team Matches sehr, aber die großen Zeiten des Tag-Team-Wrestlings scheinen vorbei zu sein, jedenfalls liegen sie momentan gefährlich brach.
Wir befinden uns im Punkt „Schlechteste Storylines und Fehden“. Und ja, ihr habt richtig gelesen, ich nenne hier an Stelle 3 den Punkt „Damen Titel“. Ihr werdet Euch nun fragen, „Hey, um den Damen Titel gab es doch überhaupt keine Storylines und Fehden...“! Und ihr habt Recht. Genau dieser Sachverhalt hält WWE aber nicht davon ab, ein Damen-Championtitelmatch beim PPV als vorletztes Match auszustrahlen. Sozusagen als Vorbereitung auf den Main Event. Man hat mit Molly nun eine recht gute Championesse, die auch schon vergleichsweise gute Matches gezeigt hat. Aber richtig funktionieren kann auch Molly nur in Verbindung mit einer Face-Diva. Sie hat in den RAW Shows vor dem PPV öfter mit Victoria oder mit Trish und Lita zusammengearbeitet (letztere hatten aber schon ein anderes PPV-Match). Wen stellt man ihr aber als Gegnerin gegenüber? Ivory. Erinnert ihr Euch noch an Ivory? Eine Diva, die nun wirklich nicht zu den hübschesten von WWE zählt und außerdem noch weniger Publikumsreaktionen erzielt als der gute alte Al Wilson, Vince habe ihn selig. Vielleicht war dieses Match aber auch nur eine gut gemeinte Warnung von WWE vor dem Main Event, der uns sagte „Abschalten, Leute. Wir haben die unterste Stufe erreicht.“.
In der Uppercard entwickeln sich in beiden Shows relativ gute Ansätze, der Rest des Rosters wird dagegen mit wenig Respekt behandelt, was sich auch an den Fehden und Storylines bemerkbar macht. Das ist sehr schade, insgesamt merkt man dieses krasse Fixieren auf die Hauptstorylines aber mehr bei RAW und daher geht der Show-Punkt Storylines in diesem Monat an Smackdown.
Beste Gimmicks
1. Mick Foley
2. Chris Jericho
3. Brock Lesnar
„Foley is God.“, und das ist er wirklich. Er war der Gott des Sports-Entertainments, er war der Gott des Hardcore-Wrestling, aber er ist immer noch ein Gott im Herzen der Wrestling-Fans, was man an den reichlichen Reaktionen zu seinem Comeback erkennen konnte. Bestellt wurde er als Berater, zum Co-GM hat er sich selber ernannt und uns zusammen mit Eric Bischoff unterhaltsame Segmente beschert. Ein geniales Segment mit the Rock zählt neben der „Austin“-Kampagne ebenso zu dem, was Foley als GM geleistet hat. Sehr emotional wurde es dann, als Bischoff zu Foley sagte, die Fans liebten die Hardcore-Legende Mick Foley, nicht den General Manager und dass sie genau diese Hardcore-Legende wieder haben wollen. Mit geneigtem Kopf verließ Foley die Halle vor seinem „Comeback“-Match, was nur der Anfang einer großartigen Storyline um ein In-Ring-Comeback von Mick Foley sein wird. Jedenfalls hoffe ich das sehr stark. Man baut mit ihm wieder auf langfristige Storylines und nutzt seine Popularität und sein ungeheures Charisma für den Hype seiner Story. Genial.
Lange Zeit hab ich darauf gewartet, dass man Chris Jericho wieder zu seiner alten großen Rolle verhilft. Bei vielen ist es vielleicht schon in Vergessenheit geraten, aber Chris Jericho war lange Zeit einer der besten Faces bei WWE. Dass er wieder Face werden würde, war mir eigentlich klar. Ich war nur sehr gespannt darauf, wann es so weit sein würde und vor Allem, wie man es machen würde. Vollständig abgeschlossen ist der Vorgang zu diesem Zeitpunkt ja nicht einmal, aber die ersten Ansätze fand ich wirklich sehr gelungen. Die Story mit Trish, Lita und Christian kommt sehr gut an, bei den Fans in der Halle wie auch bei mir vor dem Fernseher. Man hat eigentlich nichts Großartiges an Jerichos Gimmick geändert, man hat dem einfach ein wenig von Gefühl beigegeben. Er kämpft für Trish, schauspielert dabei wirklich gut und glaubwürdig und arbeitet sich dadurch von Show zu Show mehr in Richtung Face. Und diese Rolle beherrscht er wie kaum ein Zweiter, ich freue mich auf die ersten Fehden mit Jericho als Babyface, das wird Großartig.
„The greatest WWE Champion in history“ das ist Brock Lesnar bei Weitem nicht, doch das ist sein Gimmick und das ist wirklich gut. Gegen die „You tapped out!“- Rufe kann er nichts mehr unternehmen, mit dieser Selbstverherrlichung steuert er diesen jedoch geschickt entgegen, provoziert mehr dieser Rufe und etabliert seinen Heel-Status dadurch auf beispiellose Weise. So richtig hassen wollten die Fans Brock Lesnar ja nie, jetzt jedoch fangen sie damit an. Mit Paul Heyman hinter sich wirkt Lesnar unantastbar und man wünscht es sich immer mehr, dass er von den Faces den Marsch geblasen bekommt Brock Lesnar verkörpert momentan den Bilderbuch-Heel.
Schlechteste Gimmicks
1. Val Venis / Lance Storm
2. Shannon Moore
3. Jon Heidenreich
Val Venis und Lance Storm sind zwei absolut talentierte Männer. Storm hat man dadurch zestört, dass man ihm durch Austins Mund die „Boring! Boring!“- Rufe antat. Schon damals bei Steve Blackman ging das schief, Lance Storm wird damit noch lange zu kämpfen haben. Bei Val Venis hat man in dem Moment den Fehler gemacht, in dem man ihm wieder sein Val-Venis-Gimmick verpasste. Als Sean Morley war er over bei den Fans. Man hätte ihn nach seinem Turn gegen Bischoff als Gegenpart zu ihm etablieren können, in ihm hatte ich damals World-Title-Ambitionen gesehen. Das alles war jedoch in dem Moment zerstört, als er wieder als Val Venis auftrat. Man kann uncharismatische Gimmicks dadurch fördern, dass man sie mit charismatischen teamen lässt. In diesem Falle lässt man jedoch zwei uncharismatische Gimmicks zu einem Team werden, was zum Scheitern verurteilt ist und was auch momentan voll im Scheitervorgang steckt.
Viele haben schwarzgesehen für Shannon Moore, nachdem Matt Hardy in Richtung RAW abwanderte. Moore stand vor seinem MFer-Gimmick schon kurz vor dem Rausschmiss, allein diese Storyline hat ihm seinen Job gerettet. Nun wird er als Superrookie eingesetzt, der gegen die ganz Großen ran muss die er ja zum Teil sogar besiegen darf (siehe A-Train). Dieses Gimmick erhält ihm kurzfristig seinen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad, jedoch sind diese Gimmicks nie von langer Lebensdauer. Spike Dudley z.B. hat gänzlich an Interesse verloren, Spanky wurde ebenfalls nach kurzer Zeit von dieser Position abgezogen und verschwand in der Velocity Undercard. Wie gesagt, kurzfristig wird dieses Gimmick Shannon Moore den Status erhalten, langfristig sehe ich schwarz für ihn. Denn was noch erschwerend hinzukommt: Seine schöne Technik kann er gegen Cruiserweights zeigen, nicht jedoch gegen Männer wie A-Train.
Jon Heidenreich kann nicht wrestlen, er kann aber etwas anderes sehr gut: Böse gucken. In den Neunzigern wäre er der perfekte Bodyguard eines Heels gewesen. In den frühen Jahren des neuen Jahrtausends hätte man ihn zum Monster-Heel gepusht. Was macht man heute mit ihm? Man macht ihn zum Babyface. Hat man aus Debakeln wie der Ersteinführung von Nathan Jones denn überhaupt gar nichts gelernt? Oder schauen die RAW Booker kein Smackdown? Schlimm genug, dass man solche Leute unter Vertrag nimmt, aber wenn, dann setzt sie doch bitte vernünftig ein.
In RAW kündigt sich Großes an, was dieser Show den Gimmick-Punkt verleiht. Allerdings hat auch Smackdown gute Ansätze zu verzeichnen, zu bemerken ist außerdem, dass uns richtige Gimmickgurken in diesem Monat Gott sei Dank erspart geblieben sind.
Wrestler des Monats
1. Shawn Michaels
2. Brock Lesnar
3. Chris Benoit
Wie schon im letzten Monat muss ich Shawn Michaels zum Wrestler des Monats ernennen. Vor der Kamera, im Ring und außerhalb des Rings, und auch hinter der Kamera ist Shawn momentan einer der einzigen Männer, der konstant herausragende Leistung abliefert. Seit er am Booking beteiligt ist, wird RAW besser. Ein Match an dem er teilnimmt, wird immer gut man siehe sich das Armaggeddon Match an. Die Fans lieben ihn, er ist ein Gott am Mikrofon und ein Gott des Wrestling-Sports. Mir fällt in diesem Fall beim besten Willen niemand ein, der momentan das Sports-Entertainment so verkörpert wie Shawn Michaels. Lobesrede Ende. Amen.
Brock Lesnar ist, wie schon bereits erwähnt, in meinen Augen momentan der perfekte Heel. Er ist ein Heel, dessen Charakter von den Fans gehasst wird, nicht aber er selber (wie es z.B. bei Triple H oder Vince teilweise ist). Was darüber hinaus aber noch sehr sehr selten ist und nach Kurt Angles Heel-Zeit längst verschwunden geglaubt wurde: Er ist ein Top-Heel in Perfektion, der auch noch erstklassige Matches abliefert. Man merkt stetig, wie Brock an sich arbeitet, wie er neue Aktionen in sein Repertoir aufnimmt (siehe Brock Lock) und wie er sein Micwork und das Spiel mit den Fans von Show zu Show verbessert. Vielleicht schafft er in einigen Jahren, das zu erreichen, von dem er heute schon behauptet, es erreicht zu haben: Der großartigste Champ der Geschichte zu sein.
Benoit ist jemand, der nahezu jedes Match zu einem Highlight machen kann. Mit dem richtigen Gegner kann Chris Benoit Legendäres im Ring vollbringen. Und dabei kommt er komplett ohne Gimmick und Show aus, er ist ein Sportler, der seine Pops einzig und allein aus Respekt vor seiner Leistung erhält. Sein Titleshot mit dem verbundenen Push war daher mehr als gerecht und seit Langem vom Großteil der Fans lang ersehnt. Wollen wir hoffen, dass es noch nicht vorbei ist.
Die neuen Entwicklungen bei Smackdown tragen dazu bei, dass das Roster trotz gleicher Besetzung immer stärker und interessanter wird, weshalb der Roster-Punkt auch an Smackdown geht. Wie in jedem Monat, ist dies eine sehr sehr knappe Angelegenheit, über die sich mit Sicherheit streiten lässt. Diesen Monat wurde ich von den Herren zwischen den blauen Seilen aber einfach mehr überzeugt.
Matches und PPV-Tops
1. Lesnar v. Benoit /Smackdown
2. Lesnar v. Mysterio /Smackdown
3. HBK v. Batista /Armaggeddon
Chris Benoit hatte schon ein Match gegen John Cena in den Knochen, daher erwartete ich zwar ein gutes, aber kein herausragendes Match mehr von ihm gegen Brock Lesnar. Doch was wir Wrestlingfans von den beiden Männern in diesem WWE-Championtitel-Match geboten bekamen war schlicht und ergreifend großartig. Ich will Benoit und Lesnar im Main Event des Royal Rumble sehen.
Das Lesnar ein guter Worker ist, hat er uns bei seinem Match gegen Rey Mysterio gezeigt. Er war sich nicht zu schade, die Moves des kleinen Herausforderers gebührend zu verkaufen, gleiches galt für Rey. Ein tolles Match, bei dem Rey Mysterio wahre Größe bewies, weil er bereit war, vor seinem Heimpublikum abzuklopfen. Ein Match, auf das beide Kontrahenten sehr sehr stolz sein können.
Das Match HBK gegen Batista war mit Sicherheit kein Feuerwerk an Technik. Genauso wenig war es ein unterhaltsamer Monsterbrawl. Es war aber das Match des PPVs, welches mich am meisten unterhielt und darüber hinaus auch noch am meisten überraschte. Ein Brawler gegen einen Techniker, das gibt in den seltensten Fällen einen Klassiker, jedoch haben diese beiden Männer noch das Beste draus gemacht. Sehr schön fand ich persönlich dann noch das Ende, dass ich so zwar erhofft aber keinesfalls erwartet hätte.
Eindeutiger geht ein Punkt nicht zu verteilen. RAW ist in Sachen Wrestling trotz des Only-PPVs (oder gerade deswegen???) komplett durchgefallen und Smackdown zeigte das krasse Gegenteil, nämlich absolutes Verwöhn-Wrestling. Punkt an Smackdown.
Das Überflüssigste zum Schluss
1. Frauenmatch bei PPV
2. Der Rest vom PPV
3. Rikishi
Ich weiß wirklich nicht, wie oft ich das an dieser Stelle noch sagen muss, aber ich will keine dummen unvorbereiteten Frauenmatches bei einem PPV, und schon gar nicht vor dem Main Event. Ihr könnt Ivory entlassen, den Damentitel abschaffen und aus den restlichen Diven wieder einfache Valets machen, die nur gelegentlich in den Ring steigen. Da tut ihr, glaube ich, dem Großteil der Fans einen Mords-Gefallen mit.
Neben dem Frauenmatch war aber auch der restliche Teil von Armaggeddon Dünnpfiff allererster Kanone. Einzig und allein das IC-Match und HBK/Batista haben RAW-Qualität erreicht, ein Match, das PPV-Ansprüchen gerecht wird, habe ich an diesem Abend vergebens gesucht. Absoluter Bullshit.
Ich habe eigentlich nichts gegen Rikishi, ich fand ihn in seiner Too Cool Zeit richtig gut. Aber wenn ich Rikishi heute sehe, denke ich, dass die Too Cool-Zeit immer noch nicht vorbei ist, nur dass Grandmaster Sexay sich mittler Weile im Bauch des Samoaners befindet. Gib Acht, Scotty, du bist der nächste.
Unterm Strich
Unterm Strich liegt wie schon einleitend gesagt ein mauer WWE-Monat hinter uns, der durch einen unterirdischen PPV mit kaum vorhandenen Highlights noch weiter überschattet wurde. Smackdown hat in diesem Monat viel Boden gut gemacht, da sich RAW sehr viele Sympathien mit Armageddon verspielte. Es ist sehr sehr hilfreich für WMXX, dass No Way Out ein Smackdown-PPV ist, denn einen RAW-Only würden die wenigsten Fans noch einmal bestellen.
Nach Showpunkten geht der Dezember 3 : 1 an Smackdown.
Gegen Ende des Monats zeigten sich in beiden Shows Lichtblicke auf, die auf bessere Zeiten hoffen lassen. Die Spekulationen um WrestleMania dürfen weiter gehen, an die WWE Macher hab ich noch die Bitte „Leute, bitte verbockt es nicht!“, was WMXX angeht. Der Royal Rumble kann kommen und ich denke, dass ich diesem zuversichtlich entgegen blicken kann.
Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr, treibt es nicht zu wild, am 25.01 ist der Royal Rumble, da müssen wir alle wieder nüchtern sein. Viel Spaß im Januar,
bis denn,
Ben